Botoxbehandlung

Ursache von Funktionsstörungen der Harnblasenmuskulatur sind Schädigungen bestimmter Nerven im Gehirn, im Rückenmark oder im Bereich der Harnblase, bzw. chronischen Erkrankungen der Harnblase selbst, z.B. bei Morbus Parkinson, multipler Sklerose, Diabetes mellitus mit Polyneuropathie, interstitieller Cystitis, over-active-bladder u. a. Dies führt zu einem unkontrollierbaren, ungewollten Zusammenziehen der Blasenwand, gegebenenfalls zu einer mangelnden Entspannung des Blasenschließmuskels. Ein neues Behandlungsverfahren ermöglicht eine Injektion von Medikamenten wie Botox bzw. Dysport direkt in die Blasenwand bzw. in den Schließmuskel. Die Substanz Botulinumtoxin, ein Bakterieneiweiß, ermöglicht somit eine gezielte vorübergehende (meist sechs Monate und länger) Blockade von Nervenimpulsen. An der Blase führt Botulinumtoxin zu einer Lähmung des Blasenmuskels, um somit die Aufnahmemengen für Urin zu vergrößeren und in vielen Fällen den ungewollten Urinverlust zu unterbinden. Bisher wurden keine bzw. nur geringe Nebenwirkungen beobachtet, in seltenen Fällen trat nach der Behandlung blutiger Urin auf, was eine vorübergehende Einlage eines Blasenkatheters erforderlich machte. Die Wirkung, Nebenwirkungen, Anwendungstechnik und Dosierung der Behandlung der Harnblase wurde in mehreren Arbeiten wissenschaftlich untersucht. Eine Behandlung ist sinnvoll, wenn zuvor bereits medikamentöse Behandlungen nicht erfolgreich waren bzw. wegen Nebenwirkungen nicht fortgeführt werden konnten. Wir führen diese Operation ambulant in örtlicher Betäubung durch.